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Gewässerrandstreifen (GWR) erstellen

An eindeutig erkennbaren Gewässern ist auf Acker-/Dauerkulturflächen in einer Breite von mind. 5 m von der Uferlinie ein Gewässerrandstreifen (GWR) anzulegen, da in diesem Bereich die garten- oder ackerbauliche Nutzung verboten ist. Sofern eine ausgeprägte Böschungsoberkante vorhanden ist, wird empfohlen, den GWR ab der Böschungsoberkante anzulegen. Die betroffenen Feldstücke liegen in vielen Fällen nicht direkt an der Uferlinie/Böschungsoberkante an. Deswegen ist nur der Überlappungsbereich des GWR mit dem Feldstück in der Ebene „Gewässerrandstreifen“ zu digitalisieren. Grundsätzlich sind die GWR so zu ermitteln, dass die im Feldstück erfasste Breite plus die Breite einer ggf. vorhandenen Ufervegetation bis zur Uferlinie/Böschungsoberkante mindestens 5 m ergeben. Ein zwischenliegender Weg ist ebenfalls in die Breitenermittlung mit einzubeziehen. Dadurch kann es vorkommen, dass für den GWR im Feldstück nur eine sehr geringe Breite übrig bleibt. Allerdings sind auch sehr schmale Streifen zu erfassen, um der Vorgabe zu genügen. Um eine optimale Bewirtschaftungsgrenze, z. B. bei mäandrierenden Gewässern zu erreichen, kann jedoch die gesetzlich vorgegebene Breite von mindestens 5 m überschritten werden.

Erstellen eines GWR

Videoanleitung zur Erstellung eines GWR

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Gewässerrandstreifen erstellen, 2023
1.Schritt: Ebene "Gewässerrandstreifen" auswählen und aktivieren

Die Ebene "Gewässerrandstreifen" ist im Menü „Feldstückskarte“ grundsätzlich unter „Legende/Betrieb“ als Standardebene vorhanden. Zur Digitalisierung der GWR muss die Ebene und anschließend das betreffende Feldstück durch Anklicken aktiviert werden.

Ebene GWR in der Legende aktivieren

2. Schritt: GWR digitalisieren

Um einen Streifen anzulegen, wählen Sie am besten das Werkzeug „Streifen für Gewässerrandstreifen erstellen“ aus (Symbol Polygon mit Streifen; im Beispiel ist dieses, rot umrandete, Werkzeug aufgerufen und deshalb in der Werkzeugleiste mit weißem Hintergrund dargestellt).
Sie haben nun zwei Möglichkeiten, die Lage des Streifens zu bestimmen:

  • Grundlinie aus vorhandener Geometrie
  • Grundlinie zeichnen
Grundlinie aus vorhandener Geometrie

Diese Option wählen Sie aus, wenn Sie beispielsweise einen Streifen mit gleichbleibender Breite entlang eines Feldstückes anlegen möchten.
Bestimmen Sie zunächst wie breit der GWR auf dem Feldstück sein muss. Dazu empfiehlt es sich vor Ort den geringsten Abstand der Feldstücksgrenze zur Uferlinie/Böschungsoberkante (= geringste Breite z. B. der Ufervegetation) zu bestimmen. Nutzen Sie hierzu markante Punkte, die Sie auf dem Orthofoto wiederfinden können. Die Mindestbreite des GWR, den Sie auf dem Feldstück digitalisieren müssen, entspricht dann der Differenz zur geforderten Gesamtbreite des GWR von mindestens 5 m.
In unserem Beispiel ist der geringste, vor Ort mit dem Maßband gemessene Abstand zur Böschungsoberkante 1 m. Der GWR auf dem Feldstück muss folglich mindestens 4 m breit sein.

Zur Anlage des GWR klicken Sie nun auf das Feldstück. Im Dialog wird Ihnen angezeigt, welche Geometrie ausgewählt wurde. Im Bild ist diese nun orangefarben umrandet. Ist die gewünschte Geometrie ausgewählt, klicken Sie auf "Übernehmen".
Im nächsten Schritt geben Sie unter „Breite des Streifens“ die von Ihnen ermittelte Mindestbreite ein. In unserem Beispiel sind dies 4 m.
Anschließend wählen Sie, ob der Streifen innerhalb oder außerhalb der Geometrie angelegt werden soll.
Um den GWR anzulegen, müssen Sie zwei Stellen außerhalb der Geometrie, auf bzw. an der der Streifen erstellt werden soll, in der Karte durch Mausklick markieren (weiße Kringel, mit rotem Pfeil markiert). Zwischen diesen beiden Punkten wird der Streifen im Uhrzeigersinn entlang der Geometriegrenze in der von Ihnen gewünschten Breite angelegt.

Zur Anlage des GWR müssen zwei Punkte außerhalb gesetzt werden

Sobald Sie diesen zweiten Punkt gesetzt haben, wird sofort der Streifen erstellt. Sie können die Stützpunkte jetzt noch verändern. Bitte markieren Sie,ob es sich um einen Gewässerrandstreifen nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz (Volksbegehren "Rettet die Bienen") bzw. auf Flächen im Eigentum des Freistaates Bayern entlang Gewässer 1. und 2. Ordnung oder nach dem Wasserhaushaltsgesetz handelt. Mit Klick auf "Speichern" sichern Sie den erstellten GWR.

Speichern des GWR

Grundlinie zeichnen

Diese Option wählen Sie aus, wenn beispielsweise Ihr Feldstück nicht parallel zum Gewässer verläuft.
Im nächsten Schritt geben Sie unter „Breite des Streifens“ ein, wie breit der Streifen sein soll. Danach entscheiden Sie, ob der Streifen rechts oder links von dieser Linie angelegt werden soll. Digitalisieren Sie nun eine Linie, beispielsweise entlang des Gewässerufers und schließen Sie dies mit einem Doppelklick ab. Der Streifen wird entlang der Linie in der von Ihnen gewünschten Breite angelegt. Sie können die Stützpunkte des GWR nun noch verändern. Bitte beachten Sie, dass die Teile des Streifens, die außerhalb des Feldstücks liegen, automatisch abgeschnitten werden; diese müssen Sie nicht anpassen. Nach Angabe ob es sich um einen Gewässerrandstreifen nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz (Volksbegehren "Rettet die Bienen") bzw. auf Flächen im Eigentum des Freistaates Bayern entlang Gewässer 1. und 2. Ordnung oder nach dem Wasserhaushaltsgesetz handelt, können Sie den erstellten GWR mit Klick auf "Speichern" sichern.

Eine genauere Beschreibung des Werkzeugs zum Anlegen von Streifen (oder Puffern) finden Sie in der Klapper "Ökologische Vorrangflächen neu erstellen" des Menüpunktes

Ökologische Vorrangflächen (ÖVF) erstellen und pflegen

Ändern/Bearbeiten eines GWR

Sobald der GWR gespeichert ist, erhalten Sie in der Werkzeugleiste weitere Werkzeuge zur Verfügung. Mit diesen können Sie den GWR ändern (Symbol Polygon mit Stift), ihn löschen (Symbol Polygon mit Mülltonne) oder eine Abzugsfläche erstellen (Symbol Polygon mit Kreis).
Sie können den GWR jederzeit ändern.

Weitere Werkzeuge zur Bearbeitung eines erstellten GWR

Im Folgenden finden Sie zwei Beispiele zur Anpassung eines GWR.

Anpassung des Streifenendes

Im Beispiel endet der mit dem Streifenwerkzeug digitalisierte GWR rechtwinklig, obwohl das Gewässer nur an der Stirnseite des Feldstücks verläuft. Dies können Sie - sofern Sie es nicht bereits beim Erstellen angepasst haben - in wenigen Schritten anpassen.
Aktivieren Sie dazu das Werkzeug „Gewässerrandstreifen bearbeiten“ (Symbol Polygon mit Stift). Durch Anklicken der Punkte (Sie müssen dabei die Maustaste gedrückt halten) können Sie die Stützpunkte entsprechend ziehen. Möchten Sie einen Stützpunkt entfernen, klicken Sie ihn an. Einen neuen Stützpunkt erstellen Sie durch einen Klick auf die Linie.
Gegebenfalls müssen Sie mit Hilfe des Werkzeuges „Messen“ (Symbol Metermaß) erneut Stichmaße ermitteln, um die erforderliche Mindestbreite sicherzustellen.
Im Beispiel könnten die Enden des GWR auch mit Hilfe der „Snapping"-Funktion (Symbol Hufeisenmagnet) angepasst werden.

Bearbeiten des GWR

Sobald der GWR die von Ihnen gewünschte Form aufweist, sichern Sie Ihre Änderung nun durch Klick auf "Speichern".

Abspeichern des bearbeiteten GWR

Der angepasste GWR verläuft nun nur mehr parallel zum Gewässer.

Finale Form des abgespeicherten GWR

Anpassung der Breite

Möchten Sie den GWR beispielsweise zur besseren Bewirtschaftung der angrenzenden Fläche in seiner Breite verändern, zeichnen Sie sich am besten Stichmaße als Hilfestellung ein.

Eine genauere Beschreibung zur Messfunktion finden Sie hier, im Klapper Messfunktion nutzen"

Grundsätzliche Funktionen in der Feldstückskarte

Stichmaß einzeichnen

Nachdem Sie die Stichmaße eingezeichnet haben, aktivieren Sie das Werkzeug „Gewässerrandstreifen bearbeiten“ (Symbol Polygon mit Stift) und die "Snapping"-Funktion (Symbol Hufeisenmagnet). Ziehen Sie nun die Grenzlinie des GWR bei gedrückter Maustaste langsam in Richtung des Stichmaßes bis die Schnappfunktion dessen Ende als Stützpunkt erkennt und die Linie darauf zieht.

Anpassung des GWR an das Stichmaß

Nach dem Speichern ist der GWR entsprechend Ihres Stichmaßes angepasst.

Anhand Stichmaß geänderter GWR

Ergänzende Hinweise

Neben dem oben beschriebenen Werkzeug "Streifen für Gewässerrandstreifen erstellen" steht Ihnen ein weiteres Werkzeug zur Erstellung eines GWR zur Verfügung. „Gewässerrandstreifen erstellen“ (Symbol Polygon) ermöglicht die freie Digitalisierung eines Streifens. Für freies Digitalisieren sollten Sie unbedingt Stichmaße erfassen, um die richtige Breite des GWR im Feldstück zu gewährleisten. Auch hier leistet die Snapping-Funktion gute Dienste.

Falls die Digitalisierung eines GWR anhand der Orthophotos in iBalis möglich ist, empfiehlt sich auch hier zur Hilfestellung vor der Erfassung des GWR Stichmaße mit dem Werkzeug „Längen und Flächen messen“ zu setzen, entlang derer der GWR im Anschluss digitalisiert werden kann.

Stichmaße vor dem Digitalisieren setzen

Auch beim freien Digitalisieren haben Sie die Möglichkeit, eine bestehende Geometrie zu kopieren und dann entsprechend zu bearbeiten.
Eine Beschreibung der Kopierfunktion finden Sie unter "Geometrie übernehmen" in der Klapper "Feldstück ändern" des Menüpunktes

Feldstücke pflegen